Digital Inequalities

Divides, Hierarchies, and Boundaries in Germany, 1970s to 1990s (DigIneq)

Die Projektgruppe untersucht mit kultur- und geschichtswissenschaftlichen Ansätzen die Digitalisierung der Gesellschaft mit ihren tiefgreifenden sozialen, politischen, ökonomischen und kulturellen Auswirkungen. Sie fragt danach, welche Trennlinien und Hierarchien im Prozess des digitalen Wandels entstanden, und welche gesellschaftlichen Ungleichheiten und Machtgefälle dadurch reproduziert oder verschärft wurden. Die einzelnen Vorhaben erforschen in historischer Perspektive, wie sich die – teilweise verborgenen – Voreingenommenheiten der technologischen Systeme in der Arbeitswelt, den Geschlechterverhältnissen, im Bildungssystem und in Migrationsregimen ausgewirkt haben.
Das am GEI angesiedelte Teilprojekt „Neue digitale Technologien in den Kontexten von Schule und Gesellschaft“ untersucht die politischen und pädagogischen Diskurse zu Einführung und Auswirkungen der neuen digitalen Technologien einschließlich der Unterrichtspraktiken in deutschen Schulen zwischen den 60er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts.

  • Vorgehensweise

    Methodisch analysiert die Forschungsgruppe digitale Ungleichheit in diachroner Perspektive und entwickelt in ihrer fallübergreifenden Forschungsstruktur transnationale historische Ansätze. Sie untersucht mit Fokus auf Deutschland (einschließlich der komplexen innerdeutschen Beziehungen zwischen BRD und DDR) in seinen transnationalen Kontexten die weitgehend unerforschte Geschichte digitaler Ungleichheiten, indem sie den deutschen Fall mit internationalen Entwicklungen, insbesondere in der anglophonen Welt, vergleicht. Gleichzeitig werden gegenseitige Wahrnehmungen und Interaktionen, Transfers und Verflechtungen analysiert.
    Empirisch wird das Projekt zwar gelegentlich bis in die prägenden Jahre der 1950er Jahre zurückgreifen, aber im Mittelpunkt steht die Zeit seit den 1970er Jahren, die mit der Miniaturisierung und der Entwicklung von Mikrocomputern einhergeht. Sie ist auch durch das Aufkommen des Softwaregeschäfts sowie eine rasch wachsende gesellschaftliche Verbreitung von digitaler Hardware und digitalem Know-How gekennzeichnet, eine Entwicklung, die als ein Kern des beschleunigten Wandels beschrieben werden kann. Da die Projekte der Gruppe bis in das frühe 21. Jahrhunderts reichen, liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Übergangsphase der Krisen der 1970er Jahre sowie dem Ende des Kalten Krieges und der deutschen Wiedervereinigung in den 1990er Jahren.


Projektteam

  • Weitere Projektinformationen

    Abteilung

    Projektlaufzeit

    • 2023-2026

    Projektförderung

    • Leibniz-Wettbewerbsverfahren

    Partner

    • PD Dr. Michael Homberg | Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
    • Prof. Dr. Rüdiger Bergien | Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung

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