COMPOUNDS – Herausforderung Verbundfächer

Didaktik, Curricula, Bildungsmedien, Lehrkräfteprofessionalisierung. Ein europäisches Netzwerk

Die Einführung von Verbundfächern wie Gesellschaftslehre wird unter anderem von dem Anspruch vorangetrieben, ganzheitlichere Auseinandersetzungsmöglichkeiten mit komplexen gesellschaftlichen Entwicklungen zu schaffen. Die Umsetzung dieses Anspruchs geht allerdings mit grundsätzlichen Herausforderungen einher, die beispielsweise die Verhältnisbestimmung von Verbundfächern als schulischem Handlungsrahmen zu den Fachwissenschaften einerseits und den Fachdidaktiken andererseits, die Kodifikation dieser Fächer in Curricula samt Entwicklung von lehrplangebundenen Unterrichtsmedien oder die Qualifikation von (angehenden) Lehrkräften in lehrer:innenbildenden Strukturen betreffen.

  • Ziele

    Das Projekt COMPOUNDS – Herausforderung Verbundfächer: Didaktik, Curricula, Bildungsmedien, Lehrkräfteprofessionalisierung. Ein europäisches Netzwerk, das gemeinsam von der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Siegen, dem Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durchgeführt wird, zielt auf die Bildung eines solchen Netzwerks. In diesem Netzwerk sollen die genannten Herausforderungen durch interdisziplinäre und intersektorale Zusammenarbeit forschend aufgegriffen werden; das Netzwerk soll dann Schritt für Schritt zu weiteren Aspekten von Bildungsmedien erweitert werden, um eine relevante und methodisch avancierte europaweite Bildungsmedienforschung zu etablieren und voran zu bringen.

    COMPOUNDS setzt sich in vier Arbeitspaketen mit den folgenden Aspekten gesellschaftwissenschaftlicher Verbundfächer auseinander: (1) Fachlichkeit und fachliche Identität, (2) Lernen und Lehren im Verbundfach, (3) Bildungsmedien und (4) Bildungsmedienverlage und Verbundfächer. Dieses Design dient dem europäischen Netzwerk zur Erarbeitung einer gemeinsamen Terminologie, Methodik und eines Forschungsprogrammes.


  • Vorgehensweise

    COMPOUNDS geht dabei sowohl historischen Fragen nach der Entwicklung von Verbundfächern als auch fachlichen und fachdidaktischen nach ihren Konzepten, administrativ-politischen nach ihrer Implementation in Curricula, medialen nach ihrer Darstellung in Bildungsmedien sowie kompetenztheoretischen nach der Professionalisierung von Verbundfachlehrkräften nach.


  • Ergebnisse

    Die ersten in der Analyse des Forschungsstandes und in qualitativen Interviews mit Fachdidaktiker*innen und Verlagsvertreter*innen gewonnenen Ergebnisse zeigen die Notwendigkeit einer gemeinsamen Untersuchung der Verbundfächer, um die Lehrkräftebildung, die Produktion und Evaluation von Bildungsmedien und somit den Lehr- und Lernprozess in europäischen Klassenzimmern zu professionalisieren. Dabei spielt die Definition der Fachlichkeit in den (neu eingeführten) Verbundfächern eine zentrale Rolle. 

    COMPOUNDS wird über die nächsten Jahre internationale, netzwerkbildende Workshops zu den genannten Fragestellungen veranstalten, in denen der Forschungsstand aus der Perspektive der jeweiligen Arbeitspakete erhoben und Fallanalysen durchgeführt werden; auch bahnt COMPOUNDS Anträge zur Schaffung eines europäischen Doktorand*innenprogramms zu Verbundfächern an; zusammen mit Fach-/Bildungswissenschaftler*innen, Fachdidaktiker*innen und Forschenden aus den Publishing Studies werden Vertreter*innen aus der schulischen und verlegerischen Praxis ihre Expertise in das Projekt einbringen.


  • Weitere Projektinformationen

    Abteilung

    Projektpartner

    • Prof. Dr. Dr. Péter Bagoly-Simó,
      Humboldt-Universität zu Berlin (Projektkoordination)
    • Prof. Dr. Daniel Scholl,
      Universität Siegen
    • Prof. Dr. Christoph Bläsi,
      JGU Mainz

    Projektlaufzeit

    • 2021–2024

    Projektförderung


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