Geschichtsbücher als Sinnstifter eines neuen Europa?

Verena Radkau

Wir möchten Sie herzlich einladen, sich in eine aktu­elle und höchst kontroverse Debatte einzumischen, die Bundesbildungsministerin Dr. Annette Schavan mit ihrer Anregung zu einem "Europäischen Ge­schichtsbuch" ausgelöst hat. Diese Debatte spiegelt die Bedeutung und das Konfliktpotential von Fragen kollektiver Identität wider. Während die Kritiker eines solchen Projekts befürchten, damit solle ein verbindli­ches, noch dazu westlich dominiertes Geschichtsbild "verordnet" werden, hoffen die Befürworter, dass die Besinnung auf gemeinsame kulturelle Wurzeln und Werte mehr soziale Kohärenz stiften und zur Ent­wicklung eines europäischen Geschichtsbewusst­seins gerade bei jungen Menschen beitragen könne.

Während der Veranstaltung des Georg-Eckert-Instituts und des Kultusministeriums Sachsen-Anhalt diskutieren Bildungspolitiker, Verlagsvertreter, Fach­wissenschaftler und Pädagogen als Produzenten und Vermittler von Geschichtsbildern und historischen Identitätsangeboten im Bereich schulische Bildung: Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz (Kultusminister Sachsen-Anhalt), Andreas Baer (VdS Bildungsme­dien e.V.), Prof. Dr. Hartmut Kaelble (HU Berlin), Dr. Urte Kocka (FU Berlin), Angelika Rieber (Ernst Reuter Schule, Frankfurt), Dr. Piotr Sadouski (Botschafter a.D., Minsk, Belarus).

Moderatorin Prof. Dr. Simone Lässig (Direktorin des Georg-Eckert-Instituts) wird gemeinsam mit den Dis­kutanten Antworten auf folgende zentrale Fragen suchen:

·   Wie ist das Anliegen zu bewerten, europäische Identität über ein gemeinsames Geschichtsbewusstsein schaffen zu wollen?

·   Welche Rolle könnten und sollten Schulbücher bei der Herausbildung eines solchen europäischen Geschichts­bewusstseins spielen?

·   Brauchen wir überhaupt ein europäisches Geschichts­buch als "Sinnstifter" bzw. "Integrationsinstrument" und wie müsste dieses gegebenenfalls aussehen?

·   Gibt es Alternativen zu einem solchen Lehrwerk?

Die Gäste werden Gelegenheit haben, an der Diskus­sion teilzunehmen und sich zum Ausklang der Veran­staltung bei einem kleinen Empfang zum lockeren Gedankenaustausch zusammenzufinden.

Veranstaltungsort und -tag: Sachsen-Anhalt-Saal, Landes­vertretung Sachsen-Anhalt, Luisenstraße 18,10117 Berlin, 5. Dezember 2007, 19:00 bis 20:30 Uhr, Empfang ab 20:45 bis 22:00 Uhr

Kontakt: Verena Radkau, Georg-Eckert-Institut für internati­onale Schulbuchforschung,

Tel. 0531 590 99 54, radkau(at)gei.de


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