Bilder und Zerrbilder vom Anderen – Die Deutsch-Israelische Schulbuchkommission diskutiert ihre Ergebnisse in Berlin
Auf einer vom Zentralrat der Juden in Deutschland organisierten Fachtagung präsentierten Mitglieder der Deutsch-Israelischen Schulbuchkommission am 4. und 5. November in Berlin die Ergebnisse ihrer Untersuchungen. Die bilateralen Schulbuchempfehlungen waren bereits im Juni im Auswärtigen Amt der Öffentlichkeit vorgestellt worden; diese Tagung bot nunmehr die Gelegenheit, die Wahrnehmung voneinander, wie sie sich in deutschen und israelischen Schulbüchern spiegelt, erneut und vertieft zu diskutieren.
Die Tagung fand in den Räumlichkeiten des Sekretariats der Kultusministerkonferenz in Berlin statt. In seiner Begrüßung verwies der Direktor des GEI, Prof. Dr. Eckhardt Fuchs, darauf, dass bei aller gerechtfertigten Kritik an den Schulbuchinhalten immer zu bedenken sei, dass Schulbücher einer Bandbreite gesellschaftlicher Wirksamkeitserwartungen unterworfen seien und in einem komplexen Aushandlungsprozess entstünden.
Die Tagung wurde vom Botschafter des Staates Israel, Yakov Hadas-Handelsman, dem Generalsekretär der KMK, Udo Michallik, und dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, eröffnet. Im Anschluss wurde eine kommentierte Quellensammlung zu den diplomatischen und zivilgesellschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel vorgestellt, die von der Kultusministerkonferenz und der Botschaft des Staates Israel herausgegeben wird und an deren Erstellung Mitglieder der Deutsch-Israelischen Schulbuchkommission beratend mitgewirkt haben. Auf anschließenden Workshops, an denen Bildungsmultiplikatoren aus den jüdischen Gemeinden, aber auch Verlagsvertreter und Journalisten teilnahmen, wurden spezifische Aspekte der Israel- und Deutschlanddarstellung in den Schulbüchern diskutiert. Die Workshops wurden von den Mitgliedern der DISBK, Prof. Dr. Alfons Kenkmann (AG Geschichte), OStD Frank Langner (AG Sozialkunde) und Dr. Martin Liepach (AG Geschichte) sowie von den beiden Koordinatoren der DISBK, Dr. Arie Kizel und Dr. Dirk Sadowski geleitet. In allen Workshops spielten Fragen des didaktischen Umgangs mit Bildern und Quellen und etwaige daraus resultierende Verzerrungen in der Darstellung Israels bzw. Deutschlands eine wichtige Rolle.
Eine Podiumsdiskussion mit dem wissenschaftlichen Direktor der Bildungsabteilung im Zentralrat der Juden, Prof. Dr. Doron Kiesel, dem Publizisten Dr. Georg Hafner und Dr. Dirk Sadowski zur Interpretation der Ergebnisse der DISBK beschloss die anderthalbtägige Veranstaltung.