Dr. Marcus Otto

Dr. Marcus Otto

Wissen im UmbruchLeitung
stellv. Leiter

Marcus Otto ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Leiter in der Abteilung „Wissen im Umbruch“. Gegenwärtig forscht er insbesondere zu Krisensemantiken Europas und das europäische Subjekt in Schulbüchern im 20. Jahrhundert.

Marcus Otto, Dr. phil, absolvierte ein Magisterstudium der Geschichtswissenschaft, Soziologie und der modernen Geschichte an der Universität Bielefeld. Nach dem Abschluss seines Studiums arbeitete er an der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie der Universität Bielefeld im Teilprojekt »Krisen politischer Inklusion. Zur Form des modernen Staates in Deutschland, Großbritannien und Frankreich« des Sonderforschungsbereichs »Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte«. Von 2001 bis 2008 lehrte er an der Universität Bielefeld, insbesondere eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel »Body Politics«, in der es um neue diskurstheoretische und körpergeschichtliche Perspektiven in der Geschichtswissenschaft ging. Zwischen 2003 und 2005 war er Mitglied einer internationalen Forschungsgruppe zum Thema »Islamische Kultur und moderne Gesellschaft« am Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) des Landes Nordrhein-Westfalen in Essen. Von 2005 bis 2006 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt »Macht und kulturelle Selbstbehauptung in der interreligiösen Kommunikation. Konflikt im Dialog? Eine empirische Analyse christlich-islamischen Dialogs in Deutschland« am IKG der Universität Bielefeld. Er wurde promoviert für eine interdisziplinäre Arbeit zur Genealogie politischer Inklusion in Frankreich. Im Juli 2008 begann er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Georg-Eckert-Institut im Arbeitsbereich „Schulbuch und Konflikt“ und war seit August 2010 im DFG- geförderten Forschungsprojekt "Dekolonisierung und Erinnerungspolitik. Schulbücher im Kontext gesellschaftlicher Konflikte in Frankreich (1962-2009)" tätig. Zwischen Januar 2015 und März 2016 leitete Marcus Otto kommissarisch die Abteilung „Schulbuch und Gesellschaft“.

Projekte

Publikationen (Auswahl)

Monographien

  • Das (europäische) Subjekt der Repräsentation in der condition postcoloniale – Kolonialismus, Dekolonisierung und die Selbstbeschreibung Frankreichs in Geschichtsschulbüchern im 20. Jahrhundert (in Vorbereitung)
  • Der Wille zum Subjekt. Zur Genealogie politischer Inklusion in Frankreich (16. - 20. Jahrhundert), Bielefeld: transcript-Verlag 2014. 
  • Méditerranée. Skizzen zu Mittelmeer, Islam und Theorie der Moderne (zusammen mit Georg Stauth), Berlin: Kulturverlag Kadmos 2008.
  • Die Selbsternennung des Dritten Standes zur Assemblée Nationale – Performativer Akt der Neuschöpfung des Politischen. Stuttgart: Ibidem 2003.

Expertise

  • Schulbuchstudie Migration und Integration, hg. v. d. Bundesbeauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration (zusammen mit Viola Georgi, Rosa Hoppe und Inga Niehaus), Berlin 2015.

Herausgeberschaften

Beiträge

  • Bildung als Institution und die Bildungsmedien der Gesellschaft oder: Versuch einer gesellschaftstheoretischen Verankerung des (Bildungs-)Mediums Schulbuch, Journal of Educational Media, Memory and Society (JEMMS), 15, 2, 2023, S. 71–94.
  • Krise und Kritik. Entstehung und Wandel der Europabildung in Schulbüchern seit den 1950er-Jahren, in: Eva Matthes/Christine Ott/Sylvia Schütze/Dieter Wrobel (Hg.): Kontinuität und Wandel von Wissensbeständen in Bildungsmedien, Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2024, S. 193–202.
  • Constructions of European Identity, Crisis Stereotypes and the Discursive Embedding of the Subject in Textbooks Assignments (zusammen mit M. Telus), in: Gorbahn, K.; Hallsteinsdóttir, E.; Kilian, J. et al. (Hg.): Exploring Interconnectedness: Constructions of Europe and National Identities in Educational Media. Palgrave Studies in Educational Media, 2023, S. 103–139.
  • Prolog, in: Eckhardt Fuchs/Marcus Otto (Hg.): In Education We Trust? Vertrauen in Bildung und Bildungsmedien, Göttingen: V&R unipress, 2022, S. 7–14.
  • Womit werden wir in Zukunft lernen? Bildungsmedien zwischen medialem Wandel und gesellschaftlichen Herausforderungen (zusammen mit Steffen Sammler und Riem Spielhaus), in: Eine österreichische Schulmedientradition. Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des Verlags „Jugend & Volk“. Wien: Jugend & Volk / Westermann, 2021, S. 25–32.  
  • Schulbuch – Macht – Migration. Die Anrufung von Subjekten der Migration in Aufgabenstellungen (zusammen mit Riem Spielhaus), in: Sylvia Schütze/Eva Matthes (Hg.): Migration und Bildungsmedien. Bad Heilbrunn: Verlag Klinkhardt, 2020, S. 279–289.
  • „Krisen“ als Seismografen gesellschaftlichen Wandels und Gegenstand schulischer Bildungsmedien (zusammen mit Steffen Sammler und Riem Spielhaus), in: Frank Bösch/Nicole Deitelhoff/Stefan Kroll (Hg.): Handbuch Krisenforschung, S. 93–108. Wiesbaden: Springer Verlag, 2020.
  • France, in: Luigi Cajani/Simone Lässig/Maria Repoussi (Hg.): The Palgrave Handbook of Conflict and History Education in the Post-Cold War Era, New York/London: Palgrave Macmillan 2019, S. 233–244.
  • Guerre scolaire und fait religieux – Der „Geist geistloser Zustände“ als Herausforderung republikanischer Bildung in Frankreich, in: Zrinka Štimac/Riem Spielhaus (Hg.): Schulbuch und religiöse Pluralität. Interdisziplinäre Perspektiven. Eckert. Die Schriftenreihe. Göttingen: V&R unipress 2018, S. 47–61.
  • Migration seit 1945 in aktuellen deutschen Geschichtsschulbüchern, in: Robert Maier (Hg.): Migration als Thema des Unterrichts in Deutschland, Tschechien und Polen, 2018, http://repository.gei.de/handle/11428/295
  • Zwischen Säkularisierung und Sinnbildung? Zur schulischen Vermittlung von Religion in der Weimarer Republik und in Frankreich während der Dritten Republik (zusammen mit Viktoria Luise Gräbe), in: Sylvia Schütze und Eva Matthes (Hg.): Religion und Bildungsmedien: Religion and Educational Media. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt 2018, S. 216–226.
  • Inklusion/Exklusion und die Anrufung von Subjekten in der Migrationsgesellschaft. Die Adressierung der Lernenden in aktuellen Geschichtsschulbüchern, in: Thomas Sandkühler, Charlotte Bühl-Gramer, Anke John, Astrid Schwabe, Markus Bernhardt (Hg.): Geschichtsunterricht im 21. Jahrhundert. Eine geschichtsdidaktische Standortbestimmung. Beihefte zur Zeitschrift für Geschichtsdidaktik, Bd. 17, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2018, S. 205–220.
  • From the Civilizing Mission to the Postcolonial Condition? Representations of Colonialism Through the Prism of Decolonization in French History Textbooks Since the 1960s, in: Karel Van Nieuwenhuyse/Joaquim Pires Valentim: The Colonial Past in History Textbooks. Historical and Social Psychological Perspectives, Charlotte (North Carolina) 2018, S. 115–132.
  • Textbook Authors, Authorship, and Author function, in: Eckhardt Fuchs, Annekatrin Bock (eds), The Palgrave Handbook of Textbook Studies, New York 2018, S. 95–102
  • New Directions (zusammen mit Barbara Christophe, Annekatrin Bock, Eckhardt Fuchs, Felicitas Macgilchrist und Steffen Sammler), in: Eckhardt Fuchs, Annekatrin Bock (eds), The Palgrave Handbook of Textbook Studies, New York 2018, S. 413–421.
  • Einleitung: Affekte und Affektkontrolle in der Moderne (zusammen mit Andreas Weiß), in: Affektkontrolle, Themenheft Body Politics – Zeitschrift für Körpergeschichte, 8, 2017, S. 5–30.
  • Textbook Production in a Hybrid Age: Contemporary and Historical Perspectives on Producing Textbooks and Digital Educational Media 6 (zusammen mit Steffen Sammler, Felicitas Macgilchrist und Lars Müller). Eckert. Dossiers 2016.
  • Schulbücher für den Geschichtsunterricht, Version 1.0. In Docupedia-Zeitgeschichte, 18. 2.2014, URL: www.docupedia.de/zg/Schulbuecher (zusammen mit Felicitas Macgilchrist)
  • Dezentrierung des Weltbildes? Die Krise der westlichen Zivilisation, das Ereignis der Dekolonisierung und die Frage des Subjekts im Diskurs der Geschichtsschulbücher in Frankreich in den 1960ern, In: Comparativ - Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung, Vol. 23, 3, 2013, S. 117–137.
  • The Challenge of Decolonization, School History Textbooks as Media and Objects of the Postcolonial Politics of Memory in France since the 1960s, in: Postcolonial Memory Politics in Educational Media, Special Issue Journal of Educational Media, Memory, and Society (JEMMS), Vol. 5, 1, 2013, S. 14–32.
  • Metropole und banlieues - Zur Wiederkehr und Gegenwart kolonialer Ordnungen in Frankreich, in, Tobias Roscher u.a. (Hg.): Sambaabende, Asyldebatte und Interkulturalität in Leipzig. Eine europäische Stadt in der 'Welt nach dem Kolonialismus', Leipzig 2013, S. 68–74.
  • Introduction: Educational Media, Textbooks, and Postcolonial Relocations of Memory Politics in Europe (zusammen mit Eckhardt Fuchs), in: Postcolonial Memory Politics in Educational Media, Special Issue Journal of Educational Media, Memory, and Society (JEMMS), Vol. 5, 1, 2013, S. 1–13.
  • Interdisciplinary Research on Textbooks and Educational Media - Challenges and Perspectives, in: José Duarte (Hg.): Os manuais escolares e os jovens: tédio ou curiosidade pelos saberes? Lissabon 2012, S. 87–92.
  • Das Subjekt der Nation in der condition postcoloniale. Krisen der Repräsentation und der Widerstreit postkolonialer Erinnerungspolitik in Frankreich, in: Lendemains. Etudes comparées sur la France, 39, N° 144, 2011, S. 54–76.
  • Theorie und Einleitung (zusammen mit Jens Elberfeld), in: Jens Elberfeld/Marcus Otto (Hg.): Das schöne Selbst. Zur Genealogie des modernen Subjekts zwischen Ethik und Ästhetik, Bielefeld (transcript-Verlag) 2009, S. 7–30.
  • Der Wille zum Stil. Die ästhetische "Umwertung der Werte" im Fin de Siècle, in: Jens Elberfeld/Marcus Otto (Hg.): Das schöne Selbst. Zur Genealogie des modernen Subjekts zwischen Ethik und Ästhetik, Bielefeld (transcript-Verlag) 2009, S. 83–105.
  • Zur Aktualität historischen Sinns - Diskursgeschichte als Genealogie immanenter Ereignisse, in: Franz X. Eder (Hrsg.): Historische Diskursanalysen. Genealogie, Theorie, Anwendungen, Wiesbaden: VS-Verlag 2006, S. 171-186.
  • Staat und Stasis in Frankreich. Strukturelle Probleme und semantische Paradoxien politischer Inklusion, in: Gusy, Christoph/Haupt, Heinz-Gerhard (Hg.): Inklusion und Partizipation. Politische Kommunikation im historischen Wandel. Frankfurt am Main: Campus 2005, S. 225–246.
  • Anzeichen eines Fundamentalismus der Funktion in Luhmanns systemtheoretischer Gesellschaftstheorie, in: Merz-Benz, Peter-Ulrich/Wagner, Gerhard (Hg.): Die Logik der Systeme. Zur Kritik der systemtheoretischen Soziologie Niklas Luhmanns. Konstanz: UVK 2000, S. 371–380.
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