Doing Gender in arabischen Schulbüchern

Geschlechterrepräsentation in Schulbüchern hat im Rahmen von Bildung zu nachhaltiger Entwicklung und nachhaltigen Lebensstilen an Bedeutung zugenommen. Während Schulbuchreformen in den letzten Jahrzehnten hinsichtlich der Beseitigung gewaltsamer Inhalte signifikante Veränderungen hervorbrachten, werden stereotype Geschlechterrollen, Sexismus und ungenaue Dartstellungen von Menschen und Gesellschaften weiterhin in Schulbüchern vermittelt. Oft wird in ihnen die tatsächliche Vielfalt der Rollen von Männern und Frauen in der Gesellschaft nicht anerkannt. Dies führt dazu, dass die tatsächlichen Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter vernachlässigt werden und behindert die Entwicklung der Lernenden in ihrer Fähigkeit, einen positiven Beitrag zum Aufbau von Gesellschaften zu leisten. Aus diesem Grund – um Vielfalt und Respekt für alle in hochwertigen Schulbüchern zu fördern – hat die UNESCO das Thema Geschlecht (zusammen mit Religion und Kultur) als eines der entscheidentsten und möglicherweise umstrittensten Themen, das zu Stereotypisierung führen kann und daher angemessen behandelt werden sollte, in die globale Bildungsagenda 2030 aufgenommen.

Die MENA-Region erscheint als eine besonders interessante Umgebung um Geschlechterthemen in Verbindung mit Bildung zu erforschen. In der Tat stellten einige Wissenschaftler*innen eine Diskrepanz zwischen der Bildung von Frauen und ihrer wirtschaftlichen Integration in der Region fest. Vor dem Hintergrund dieses "Paradoxons" (Assaad 2018) sind Wissenschaftler*innen aufgefordert zu untersuchen, wie weibliche Rollen in Schulbüchern konstruiert und wie geschlechtsstereotype Konstruktionen legitimiert werden: Dinge, die sich auf das Selbstverständnis der Lernenden und auf ihre Möglichkeiten gleichberechtigt zum Aufbau ihrer Gesellschaften beizutragen, auswirken.

In diesem Rahmen zielte das Projekt "Doing Gender in arabischen Schulbüchern" auf die Analyse von Geschlechterdarstellungen und -systemen in Schulbüchern der Grund- und Sekundarstufe in der MENA-Region ab. Es wurden verschiedene Themenbereiche betrachtet. Ein erster Teil des Projekts konzentrierte sich auf die Analyse von Geschlechterdarstellungen und sozialen Geschlechterrollen in jordanischen Schulbüchern für den Mathematikunterricht, wobei eine vom International Network for Research into Gendered Representations in Textbooks (UNESCO 2009) entwickelte Methode adaptiert wurde. Das Fach islamischer Religionsunterricht in Jordanien wurde im Projekt ebenfalls untersucht, um zu bewerten, welche Geschlechterstereotypen und geschlechtsspezifischen sozialen Rollen durch Schulbücher für den Religionsunterricht vermittelt werden und um zu analysieren, wie diese Schulbücher als Instrumente zur Erziehung zu innerreligiöser Pluralität in Bezug auf Geschlechterfragen konstruiert sind.

  • Publikationen
    • Nijmi Edres (2022): Religion, Ideology, and Nationbuilding in Jordanian Textbooks and Curricula for the Teaching of Arabic Language. Lingue Culture Mediazioni-Languages Cultures Mediation 8(2), 81–100.
    • Nijmi Edres (2022): Gendered representations in Jordanian textbooks: A combined quantitative and qualitative analysis based on UNESCO guidelines for the promotion of gender equality. Cogent Education 9(1), 2059826. DOI: 10.1080/2331186X.2022.2059826

Projektteam

  • Nijmi Edres | wiss. Mitarbeiterin
  • Weitere Projektinformationen

    Abteilung

    Projektlaufzeit

    • Bis Januar 2022

    Projektförderung

    • Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut

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