Georg-Arnhold-Programm

Das Georg-Arnhold-Programm fördert Forschung zu Bildung und Erziehung für nachhaltigen Frieden mit besonderem Schwerpunkt auf Bildungsmedien und Curricula im Sekundarschulbereich. Postkonflikt- und Transformationsgesellschaften werden besondere Aufmerksamkeit finden, westlich geprägte Demokratien aber nicht ausgespart – denn auch sie sind gefordert, neue Konzepte für die Erhaltung und Stabilisierung gesellschaftlichen Friedens zu entwickeln. Das Programm reagiert auf den steigenden Bedarf nach Grassroots-Ansätzen, die sowohl nachhaltig als auch regional angepasst sind, um Friedenskulturen und nachhaltige Entwicklung aufzubauen und zu stärken – entscheidende Herausforderungen für jetzige und zukünftige Generationen.

Der amerikanische Stifter Henry H. Arnhold (1921-2018) initiierte 2013 das Programm am Georg-Eckert-Institut, um das Vermächtnis seines Großvaters Georg Arnhold (1859-1926), einem deutschen Bankier, Mäzen und überzeugten Pazifisten, zu würdigen.

Das Programm besteht aus drei Komponenten

  • Georg Arnhold Senior Fellowship

    Das Stipendium zielt darauf ab, Forschung zu Bildung für nachhaltigen Frieden zu fördern, wobei der Schwerpunkt auf Bildungsmedien und Lehrplänen für die Sekundarstufe in Postkonflikt- oder Übergangsgesellschaften liegt. Hauptziele sind die Überbrückung der Kluft zwischen Theorie und Praxis, die Förderung des internationalen wissenschaftlichen Austauschs sowie die Übersetzung von Forschungsergebnissen in praktische Empfehlungen für diejenigen, die im Bereich der Konfliktbewältigung tätig sind, und damit ein Beitrag zum Aufbau zivilgesellschaftlicher Kapazitäten zu leisten. Das Ergebnis der Arbeit der*des Senior Fellows sollte daher vorzugsweise in Form von Strategiepapieren, Bildungsmaterialien, Forschungsarbeiten oder einer größeren Veröffentlichung erfolgen.

    Das Stipendium, das mit einem bis zu sechsmonatigen Forschungsaufenthalt am Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI) in Braunschweig verbunden ist, bietet herausragenden und erfahrenen Personen die Möglichkeit, sich auf ein forschungs- oder praxisbezogenes Projekt im Bereich der Bildung für nachhaltigen Frieden, vorzugsweise mit dem Schwerpunkt Bildungsmedien, zu konzentrieren und ihre Arbeit mit anderen Wissenschaftler*innen und Personen aus der Praxis im Netzwerk des GEI zu diskutieren.

    Die Bewerber*innen sollten herausragende berufliche Leistungen in ihrem Fachgebiet nachweisen und über ausgezeichnete Englischkenntnisse verfügen.

    DAS STIPENDIUM IST VERBUNDEN MIT

    • einem monatlichen Stipendium von bis zu 3.300 EUR für eine Stipendienlaufzeit von bis zu sechs Monaten, einschließlich eines längeren Aufenthalts (von mindestens 3 bis sechs Monaten) am Leibniz-Institut für Bildungsmedien ǀ GEI in Braunschweig, Deutschland
    • Hin- und Rückflug in der Economy Class nach Deutschland
    • sowie Unterstützung bei administrativen Angelegenheiten und Publikationsarbeiten durch die Programmkoordinatoren

    WER WIRD GEFÖRDERT?

    Das Stipendium richtet sich an Personen aus der Wissenschaft, der Medienpraxis oder an Personen mit gleichwertiger Expertise, z. B. durch langjährige internationale Erfahrungen in staatlichen oder nichtstaatlichen Organisationen oder in internationalen Organisationen. Ausgezeichnete Wissenschaftler*innen aus den Bereichen Geistes-, Politik- und Sozialwissenschaften, Erziehungs- oder Rechtswissenschaften können sich ebenfalls bewerben. Die Bewerber*innen sollten herausragende akademische oder berufliche Leistungen in ihrem Fachgebiet nachweisen und idealerweise wissenschaftliche Spitzenleistungen mit praktischer Arbeit verbinden. Sie sollten über mindestens fünf Jahre Berufserfahrung im Bereich der Friedensbildung verfügen und nachweisen, dass ihre Arbeit und/oder ihre Forschungsprojekte einen Einfluss auf den Bereich der Friedensbildung hatten.

    VERPFLICHTUNGEN DES STIPENDIATEN/DER STIPENDIATIN

    • Der*die Georg Arnhold Senior Fellow soll Arbeiten im Bereich der Bildung für nachhaltigen Frieden durchführen, vorzugsweise mit den Schwerpunkten Bildungsmedien, Curriculum-Entwicklung und Transformationsgesellschaften.
    • Der*die Senior Fellow soll sein Projekt im Rahmen des Forschungskolloquiums des GEI und der jährlichen internationalen Sommerkonferenz des Georg Arnhold Programms vorstellen.
    • Das Fellowship erfordert einen drei- bis sechsmonatigen Aufenthalt am Leibniz-Institut für Bildungsmedien in Braunschweig, Deutschland.
    • Spätestens ein Jahr nach Beendigung des Fellowships werden die Ergebnisse des Projekts veröffentlicht.
    • Für die Beschaffung eines Reisepasses und eines ggf. erforderlichen Visums sowie für den Abschluss einer Krankenversicherung für die Dauer des Aufenthalts in Deutschland sind die Bewerber*innen selbst verantwortlich.

    NOMINIERUNGEN, BEWERBUNGSVERFAHREN UND AUSWAHLKRITERIEN

    Das Bewerbungsverfahren umfasst vier Schritte:

    • Nominierung geeigneter Kandidat*innen durch Expert*innen aus dem Bereich der Friedensbildung
    • Nominierte Kandidat*innen werden durch das Georg Arnhold Programm zur Bewerbung aufgefordert.
    • Begutachtung und Vorauswahl der Bewerbungen durch ein Gremium des Georg-Eckert-Instituts
    • Endgültige Auswahl der Bewerbungen aus der engeren Auswahl durch den wissenschaftlichen Beirat des Georg-Arnhold-Programms

    Die Hauptkriterien für die Entscheidung des Auswahlkomitees sind die Expertise und bisherige Leistung der*des Kandidat*in in Praxis und/oder Wissenschaft sowie die Qualität des für das Stipendium vorgeschlagenen Projekts. Um sich ein klares Bild von der Eignung der Kandidat*innen zu machen, die Ziele ihrer Projekte zu erreichen, zu präsentieren und zu kommunizieren, wird der das Auswahlkomitee eine Reihe von Kandidat*innen zu einem Online-Interview im Rahmen der jährlichen Beiratssitzung einladen. Der*die erfolgreiche Kandidat*in wird auf dieser Sitzung ausgewählt.


  • Stipendien in Projekten des International Rescue Committe

    Seit 2020 arbeitet das Georg-Eckert-Institut im Rahmen des Georg-Arnhold-Programms mit dem International Rescue Committee (IRC) (externer Link) zusammen, um Forschung und Aktivitäten zur Bildung für nachhaltigen Frieden zu fördern und den internationalen Austausch von Ideen, Theorien und Methoden im Bereich der Friedensbildung sowie zwischen Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen, die in diesem Bereich arbeiten, zu unterstützen. Durch die Stärkung der Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis sollen die Zusammenarbeit und die Umsetzung relevanter Erkenntnisse aus der Forschung in praktische Empfehlungen und Initiativen gestärkt und erleichtert werden.


  • International Summer Conference

    Die einwöchige Georg Arnhold International Summer Conference (GAISC) bringt jedes Jahr akademische Expert*innen, Nachwuchswissenschaftler*innen und Personen der praktischen Friedensarbeit zusammen, um sich gemeinsam zu aktuellen Themen, Herausforderungen und Lösungen im Bereich der Bildung für nachhaltigen Frieden auszutauschen. Teil der Sommerkonferenz ist ein Workshop, des Airbel Impact Lab, dem  Forschungs- und Innovationsarm des IRC. Der Workshop fungiert als Auftaktveranstaltung für die Stipendien in Projekten des IRC.


Durch das Programm wird die Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis, die internationale Zusammenarbeit sowie die Umsetzung relevanter Erkenntnisse der Forschung in praktische Empfehlungen und Initiativen weiter gestärkt.

Die Arbeit des Georg-Arnhold-Programms wird beratend durch den wissenschaftlichen Beirat ergänzt. Die Beiratsmitglieder wählen außerdem auf der jährlichen Beiratssitzung die*den nächste*n Senior Fellow aus. 

Ehemalige Fellows des Programms, die längerfristige Kooperationen mit Kolleg*innen des GEI und dem Georg-Arnhold-Programm verfolgen, haben die Möglichkeit, ihre Arbeiten als Arnhold-Assoziierte weiterzuführen.  

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