Dr. Matthias Springborn

Dr. Matthias Springborn

Wissen im Umbruch

Matthias Springborn ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Wissen im Umbruch und arbeitet im Rahmen des Verbundprojekts "Das Objekt zum Subjekt machen. Jüdische Alltagskultur in Deutschland vermitteln" an einer wissenschaftlichen Monografie über die Verbreitung stereotyper Vorstellungen von Juden und Judentum in deutschen Geschichtsschulbüchern und populärwissenschaftlichen Geschichtsmagazinen seit den 1970er Jahren. Zuvor arbeitete er in einem Analyse-Projekt zu Judentumsdarstellungen nordrhein-westfälischer Schulbücher mit. Seine Dissertation "Jüdische Kinder- und Jugendbildung in Deutschland seit 1945. Schulungskontexte und Wissensbestände im Wandel" ist im November 2021 im Verlag be.bra wissenschaft erschienen.

Matthias Springborn war von Januar 2019 bis August 2021 wissenschaftliche Hilfskraft in der Deutsch Israelischen Schulbuchkommission (DISBK).

Von Juli 2015 bis November 2018 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt ‚Migration und Bildung in Deutschland nach 1945‘. In dieser Zeit begann er sein an die Universität Potsdam angebundenes Dissertationsprojekt unter Begutachtung durch die Professoren Thomas Brechenmacher und Micha Brumlik.

Matthias Springborn studierte an der Georg-August-Universität Göttingen die Fächer Geschichtswissenschaft und Deutsche Philologie von 2008 bis 2015. Die Master-Arbeit beschäftigte sich mit einer philosophisch-ethisch orientierten jüdischen Jugendbewegung im Czernowitz der Jahre 1919-23. Sie erschien in gekürzter Fassung 2017 im Verlag Ralf Liebe als Hauptbeitrag des Jahrbuchs der Rose-Ausländer-Gesellschaft.

Selbstgewählte Schwerpunkte in seinem Studium waren die Themenfelder ‚Deutsch-Jüdische Geschichte‘ und ‚Flucht, Vertreibung, Migration‘, was sich in der Wahl der Hausarbeits- und Seminarsthemen niederschlug.

Vom Dez. 2014 bis Feb. 2015 war Matthias Springborn Praktikant im Archiv des „Museums des deutschsprachigen Judentums“ in Tefen/Israel.

Von 2011 bis 2013 arbeitete er als Studentische Hilfskraft am Göttinger Seminar für Deutsche Philologie v.a. im Bereich der literarischen und biographisch-genealogischen Recherche im Briefeditionsprojekt zum deutsch-jüdischen Philosophen, Gesellschafts- und Antisemitismuskritiker Constantin Brunner (1862-1937). Dieses fand in Kooperation mit dem Franz Rosenzweig Minerva Research Center in Jerusalem/Israel statt und brachte die Publikation „Constantin Brunner. Ausgewählte Briefe 1884-1937“ (2012) im Wallstein-Verlag hervor.

    Projekte

    Aktuelles Projekt

    Ehemalige Projekte

    Publikationen

    • Matthias Springborn: Die Schulbücher für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer [Kapitel]. In: Darstellung der jüdischen Geschichte, Kultur und Religion in Schulbüchern des Landes Nordrhein-Westfalen. Abschlussbericht Januar 2023, S. 141–242.
    • Matthias Springborn: Evangelischer Religionsunterricht. In: Darstellung der jüdischen Geschichte, Kultur und Religion in Schulbüchern des Landes Nordrhein-Westfalen. Abschlussbericht Januar 2023, S. 243–274.
    • Matthias Springborn: Die Forschung über Displaced Persons in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG), 70 Jg. (2022), Nr. 1 , S. 29–39.
    • Matthias Springborn: Jüdische Kinder- und Jugendbildung in Deutschland seit 1945. Schulungskontexte und Wissensbestände im Wandel. (Potsdamer Jüdische Studien, Bd. 8) Berlin: be.bra wissenschaft 2021.
    • Matthias Springborn: Some Challenges for Knowledge Transfer in Jewish Displaced Persons Camps after World War II. Migrant Knowledge Blog (15. April 2021), online unter migrantknowledge.org/2021/04/15/knowledge-transfer-jewish-dp-camps/.
    • Matthias Springborn: Emanzipation von der jüdischen Orthodoxie. Die Jugend- und Lehrjahre 1862-1890 des Leo Wertheimer alias Constantin Brunner. In: Aschkenas, Band 29, Heft 2, Berlin/Boston: De Gruyter 2019, Seiten 313–349, ISSN (Online) 1865-9438, ISSN (Print) 1016-4987, DOI: doi.org/10.1515/asch-2019-0018.
    • Matthias Springborn: Evaluation jüdischen Kinderwissens. Jacob Oppenheimers Befragung jüdischer Schülerinnen und Schüler in der Bundesrepublik Deutschland 1962–1963, in: Zloch, Stephanie; Müller, Lars; Lässig, Simone (Hg.): Wissen in Bewegung. Migration und globale Verflechtungen in der Zeitgeschichte seit 1945. Berlin, Boston: De Gruyter 2018, S. 373–404.
    • Matthias Springborn: Oral History in der zeithistorischen Bildungsmedienforschung – Anwendung, Intersubjektivität und kommunizierte Erinnerung, in: Rath, Imke (Hg.): Methoden und Theorien der Bildungsmedien‐ und Bildungsforschung. Ein Werkstattbericht von Nachwuchswissenschaftlerinnen und ‐wissenschaftlern des Georg‐Eckert‐Instituts. (Eckert. Dossiers, 14), 2017, S. 24–34, online unter https://repository.gei.de/bitstream/handle/11428/233/ED14_Rath_Methoden.pdf?sequence=1&isAllowed=y#page=27.
    • Matthias Springborn: Das "Ethische Seminar" des Lehrers Friedrich Kettner im Czernowitz der Jahre 1919-23, in: Jahrbuch 2015, Weilerswist 2017, S. 7–102 (Schriftenreihe der Rose-Ausländer-Gesellschaft e.V., 23).
    • Matthias Springborn: Das literarische Vermächtnis jüdischer DPs: Eine Doppelrezension., Sammelrezension, in: Medaon – Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung, 10 (2016), 19, S. 1–7, online unter http://www.medaon.de/pdf/Medaon_19_Springborn.pdf.

    Forschungspreise

    Mitgliedschaften

    • Vorstandsmitglied des Internationaal Constantin Brunner Instituut zu Den Haag seit 2014: www.constantinbrunner.net
    • Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.
    • Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V.

    Vorträge

    • Matthias Springborn: Bildung im Transit. Neuanfänge jüdischer Kinder- und Jugendbildung in Deutschland nach 1945. (10. Jan. 2023) Teil der Reihe: Lehren – Lernen – Leben. Jüdische Bildung im 20. und 21. Jahrhundert. (Gehalten am Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg)
    • Matthias Springborn: „Natürlich nicht in deutscher Sprache". Der durch zugewanderte Kinder und Jugendliche aus der ehemaligen Sowjetunion verursachte Wandel von Wissensvermittlung in jüdischen Ferienlagern in der Bundesrepublik zu Beginn der 1990er Jahre (3. Mai 2018). Teil des Panels: Migration und Wissenszirkulation im europäischen Transformationsprozess seit 1989. Tagung: Dynamiken des Wissens. Historische Perspektiven auf das Verhältnis von Wissen und Migration vom 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Berlin, 2.–3. Mai 2018.
    • Matthias Springborn: Organizing Education and Knowledge in the DP Camps and the Newly Formed Jewish Communities of Germany (7. Okt. 2017). Teil des Panels: Kinship, Knowledge, and Migration (2): Knowledge across Borders: Children as Learners, Producers, and Translators of Knowledge in Central Europe in the 20th Century (Organisiert vom Deutschen Historischen Institut Washington DC) auf der 41. Jahreskonferenz der German Studies Association in Atlanta, Georgia/USA, 5.–8. Oktober 2017.
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