Pressemitteilung

07.10.2013: Wissenschaftliches Großprojekt zum `Kalten Krieg` gestartet

Wie erinnern sich Schüler und Schülerinnen heute an den Kalten Krieg? Wie gehen sie mit dem um, was Lehrer und Schulbücher ihnen vermitteln? Prägen heute nicht Internet und Fernsehen das Weltbild der Jugendlichen viel stärker als das Schulbuch? Und wie begegnen Lehrer, die die Zeit des Eisernen Vorhangs selbst erlebt haben, der Vergangenheit im Unterricht? Diesen Fragen geht ein Team von Forschern des Georg-Eckert-Instituts unter der Leitung von Barbara Christophe nach – mit vergleichendem Blick auf Deutschland, Schweden und die Schweiz.

Mit dem Zentrum für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen an der Pädagogischen Hochschule Luzern in der Schweiz, der Forschergruppe Educational History and History Didactics an der Universität Umeå in Schweden sind neben dem GEI international führende Partner beteiligt. Ziel des Vorhabens ist es „Schulische Praktiken des Erinnerns“ als neues Forschungsfeld zu etablieren. Denn die klassische Schulbuchforschung sagt viel darüber aus, welches Wissen in Schulbüchern versammelt ist, nicht jedoch darüber, wie Lehrer und Schüler im Klassenzimmer mit diesem Wissen umgehen.

Methodisch greift das Projekt auf ein breites Spektrum zurück: Die Wissenschaftler analysieren Schulbücher, führen biographisch-narrative Interviews mit GeschichtslehrerInnen und organisieren Fokusgruppendiskussionen mit Schülerinnen und Schülern und werten Videoaufnahmen von ausgewählten Unterrichtsstunden aus. Theoretisch knüpft das Vorhaben an neuere Entwicklungen auf dem Feld der Erinnerungsforschung, der Geschichtsdidaktik, der Mediennutzungsforschung und zeitgeschichtlicher Forschungen zum Kalten Krieg an.

Weitere Projekte am GEI, die sich mit „Memory Practices“ beschäftigen, finden Sie unter: http://www.gei.de/forschung/abteilung-schulbuch-als-medium/theorien/erinnerungspraktiken.html

Das Projekt wird gefördert von der Leibniz-Gemeinschaft; es hat eine Laufzeit von Juli 2013 bis Juni 2016. __________________________________________________________________

Kontakt:

Regina Peper
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung Celler Straße 3
38114 Braunschweig
Tel.: 0531-59099-299
Email: peper(at)gei.de
www.gei.de


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