Pressemitteilung

Bericht "Schulbücher und Antiziganismus" ist jetzt online

Das Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung hat im Auftrag der Unabhängigen Kommission Antiziganismus eine Expertise über die Darstellung von Sinti und Roma in deutschen Schulbüchern erstellt.

Diese ist ab sofort online verfügbar.

Imke Rath und Riem Spielhaus analysieren in der Expertise Schulbücher aus den Fächern Geschichte, Politische Bildung und Erdkunde, die 2019 in weiterführende Schulen der 16 deutschen Bundesländer Teil der Lehrpläne waren.

Die Wissenschaftlerinnen untersuchten die in den Lehrplänen vorgeschlagenen Themen sowie den Kontext, in dem Schulbücher Sinti*zze und Rom*nja erwähnen. Ein besonderes Augenmerk der qualitativen Schulbuchanalyse liegt auf dem Verhältnis zwischen passiven und aktiven Darstellungen von Sinti und Roma. Aber auch dominante Muster ihrer Darstellung, wie die Repräsentation als Gruppe von Außenseitern, oder als passive Opfer ohne die Fähigkeit zu handeln oder sich gegen Verfolgung zu wehren. Untersucht wurde auch der Umgang mit abwertenden Begriffen in Schulbüchern, einschließlich solcher, die abwertende Bezeichnungen explizit thematisieren und als Ausdruck von Herrschafts- und Ausgrenzungspraktiken einordnen.

Die Expertise dokumentiert markante Darstellungen von Sinti und Roma in den Schulbüchern, um auf Potenziale zur diskriminierungssensiblen bzw. rassismuskritischen Repräsentation zu verweisen.

Die Bestandsaufnahme diente der Unabhängigen Kommission Antiziganismus als Grundlage für Empfehlungen für die weitere Entwicklung von Lehrplänen und Schulbüchern, die im Juni 2021 dem Deutschen Bundestag in einem Bericht vorgelegt wurden.

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Kontakt
Catrin Schoneville
Wissenschaftskommunikation
Georg-Eckert-Institut
Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung
Celler Straße 3 - 38114 Braunschweig
Tel. +49 (0)531/ 59099-504
www.gei.de


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