Mitteilung

Studie zum Umgang mit dem Holocaust im Unterricht weltweit

Wie gehen Schulen weltweit mit dem Thema Holocaust im Unterricht um? Wo auf der Welt wird der Holocaust überhaupt im Klassenzimmer thematisiert? Antworten auf diese Fragen sucht ein wissenschaftliches Projekt, das das Georg-Eckert-Institut für internationaleSchulbuchforschung in Braunschweig zusammen mit der UNESCO gestartet hat. Unter dem Titel “International Status of Education on the Holocaust. A Global Mapping of Textbooks and Curricula“ erarbeiten Wissenschaftler eine Studie, die es erstmals ermöglicht, die Darstellung des Holocausts in Schulbüchern und nationalen Curricula weltweit zu vergleichen.

Im Rahmen der Studie werden zunächst Lehrpläne aus 195 Ländern quantitativ ausgewertet. Untersucht wird, wo und in welchem Umfang der Holocaust in den jeweiligen Bildungsrichtlinien verankert ist.Daraus wird ein `global mapping´ – eine „Weltkarte“ – entstehen, die illustriert, wie sich die schulische Auseinandersetzung mit dem Holocaust weltweit darstellt.

Sind die Holocaust-Darstellungen differenziert, vollständig und unbefangen? In welchem Kontext stehen sie? Und lassen sich nationale und regionale Unterschiede erkennen? Um diesen Fragen nachzugehen, werden außerdem Schulbücher von 20 repräsentativ ausgewählten Ländern qualitativ analysiert und in vergleichende Perspektive gesetzt.

Mit dieser erstmaligen globalen Bestandsaufnahme des Unterrichts zum Holocaust und darauf beruhenden Empfehlungen stellt das Georg-Eckert-Institut (Bildungs-)Politikern eine Grundlage für zukünftige curriculare Entscheidungen zur Verfügung. Besonders bedeutsam ist dies für Staaten, in denen der Holocaust bislang in den Lehrplänen nicht etabliert ist.

Weltweite Kooperation
Das Projekt ist auf breiter internationaler Basis angelegt. Durch die Zusammenarbeit mit zahlreichen Forschungseinrichtungen und Experten sowie die Unterstützung von Bildungsministerien aus allen Regionen der Welt werden auch Daten aus jenen Ländern erhoben werden, aus denen bislang keine oder nur wenige Informationen zum Umgang mit dem Holocaust im Unterricht vorliegen.

Das Projekt ist auf 1,5 Jahre angelegt und wird gemeinsam von der UNESCO und dem Georg-Eckert-Institut durchgeführt.Das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI) analysiert Schulbücher und andere Bildungsmedien mit einem kulturwissenschaftlich-historischen Schwerpunkt. Zudem berät es nationale und internationale Bildungsakteure und unterstützt Wissenschaftler mit seinen Infrastrukturleistungen und der international einzigartigen Forschungsbibliothek. Das GEI ist auf dem Weg zum internationalen Kompetenzzentrum der Bildungsmedienforschung. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

Kontakt:

Regina Peper
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Georg-Eckert-Institut
für internationale Schulbuchforschung
Celler Straße 3
38114 Braunschweig
Tel.: 0531-59099-54
Email:
peper(at)gei.de
www.gei.de


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