Pressemitteilung

Die Mauer fiel nicht nur in Berlin. Geschichtsbilder zur Grenzöffnung 1989 aus Schule und Gesellschaft

Die Mauer fiel nicht nur in Berlin…

…sondern auch in unserer Region, genauer gesagt im deutsch-deutschen Grenzraum zwischen Wittingen und dem Harz. Dies dokumentiert die Ausstellung „Die Mauer fiel nicht nur in Berlin – Geschichtsbilder zur Grenzöffnung 1989 aus Schule und Gesellschaft“, eine Kooperation des Historischen Seminars der TU Braunschweig, des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung und des Schulmuseums Steinhorst, die vom 29. September bis zum 13. November 2009 im Haus der Wissenschaft zu sehen sein wird.

Die Ausstellung unterscheidet sich von den zahlreichen Gedenkveranstaltungen anlässlich des zwanzigsten Jahrestages des Mauerfalls durch eben diesen regionalen und lokalen Blick auf die Ereignisse von 1989. Auch eine weitere Perspektive ist ungewöhnlich in diesem Jahr des „großen“, offiziellen Erinnerns, in dessen Mittelpunkt die Hauptstadt steht: der Blick von „unten“, wie er z.B. in Schülerarbeiten, Amateurfotos und –filmen sowie Briefwechseln zum Ausdruck kommt. Diese unmittelbar unter dem Eindruck des Geschehens vor Ort entstandenen Zeugnisse nichtprofessioneller „Erinnerer“ in Ost und West werden ergänzt durch Presseberichte und durch ein Medium, das wie kein anderes institutionell verankertes und staatlich gewünschtes Wissen weitergibt: das Schulbuch. Geschichtsbücher aus Deutschland, England, Frankreich, den USA, Russland, Österreich und Polen spiegeln die Fixierung auf das politische Symbol Berlin, aber auch die verschiedenen Nuancen der Retrospektive von außen wider.

Eine weitere Besonderheit der Ausstellung ist die Tatsache, dass sie durch eine Gruppe Studierender des Historischen Seminars der TU Braunschweig erarbeitet wurde. In Zeiten aufgeregter bildungspolitischer Debatten haben die jungen Menschen bei der Konzipierung und Durchführung des Projektes die oft erhobenen Vorwürfe eindrucksvoll widerlegt, die nachfolgende Generation sei unpolitisch, selbstverliebt und nur an einer „Spaßgesellschaft“ interessiert. Kuratorin der Ausstellung ist Dr. Heike Christina Mätzing.

Eigens für die Veranstaltung sind Zeitzeugeninterviews entstanden. Andere Exponate, wie z.B. Karten der NVA aus dem Militärarchiv Freiburg oder Briefe von DDR-Bürgern vom November 1989 an die Stadt Braunschweig, werden erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Ausstellung wird am 28. September 2009, um 18:30 Uhr, im Haus der Wissenschaft, Pockelsstraße 11, 38106 Braunschweig mit einer geschlossenen Veranstaltung eröffnet. Journalisten sind herzlich willkommen!

 Kontakt: Dr. Heike Christina Mätzing, Historisches Seminar der TU Braunschweig, h.maetzing(at)tu-bs.de, Tel. 0531 - 391 86 12

V.i.S.d.P. Verena Radkau, M.A., Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung

16. September 2009


sroll-to-top