Mitteilung

Junge Menschen auf einem einmaligen Weg nach Europa

Was ist Europa? Welches sind seine Grenzen? Wo gibt es Unterschiede, wo Gemeinsamkeiten? Woher kommt Europa, wohin geht es? Solche und ähnliche Fragen werden in Politik und Öffentlichkeit oft kontrovers diskutiert. Dabei wird gerade jungen Menschen häufig Desinteresse an Europa vorgeworfen. Studierende aus Polen, Litauen und Deutschland strafen derartige Vorwürfe Lügen . Seit Jahresbeginn 2008 haben sie an einem gemeinsamen Projekt: „Schwarze Stunden und goldene Zeiten - Europäische Städteschicksale“ gearbeitet und stellen ihre Ergebnisse jetzt auf der Website: www.urban-kaleidoscope.eu vor. Damit sind diese Lehrenden und Lernenden in ihrer jeweiligen Landessprache und auf Englisch als ergänzende Unterrichtsmaterialien zugänglich. Das ehrgeizige Unterfangen ist durch die Förderung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft der Geschichtswerkstatt Europa möglich geworden.

Städteschicksale eröffnen durch ihre Vielfalt und Vielschichtigkeit, durch die Vernetzungen und Gemeinsamkeiten europäischer Kultur und Geschichte eine besonders interessante Form der Annäherung an Europa. In ihnen können die historischen Entwicklungen und Ereignisse prismatisch eingefangen werden. Besonders spannend sind Umbruchzeiten, „schwarze Stunden“, in denen Gewalt und Not das Leben der Bevölkerung grundlegend verändern, oder „goldene Zeiten“ wirtschaftlicher und kultureller Blüte, die einen ebenso tiefen Einschnitt bedeuten. Für drei europäische Kulturhauptstädte - Krakau, Vilnius und Essen – haben die Studierenden mit Unterstützung von Nachwuchswissenschaftlern und Lehrkräften authentisches, z.T. bisher nicht zugängliches, Quellenmaterial jeweils für „ihre“ Kulturhauptstadt in Archiven gesichtet und zusammengestellt. Die Materialien sind für den Unterricht in den gesellschaftwissenschaftlichen Fächern aufbereitet, didaktisiert und strukturell miteinander verknüpft worden. Jede Stadt wird durch zehn verschiedene Themen wie z.B. „Bildung“, „Bevölkerungs- und Sozialstruktur“ oder „Alltagsgeschichte“ vorgestellt.

Das Projekt ist neue Wege gegangen: In der multikulturellen Gruppe haben junge Europäer an der Geschichte „ihrer“ Stadt gearbeitet und im gegenseitigen Austausch erfahren, dass diese vielfältige Bezüge zur Geschichte Europas aufweist. Es ist zu hoffen, dass die NutzerInnen der Website dieselbe Erfahrung machen.

 

Kontakt: Eva Dorner-Müller dorner-mueller@gei.de


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