Mitteilung

Lehrertagung zum Israel-Bild im Schulbuch

Lehrertagung zum Israel-Bild im Schulbuch

Am 5. März fand in Neustrelitz eine Lehrertagung zum Israel-Bild im Schulbuch und in der schulischen Praxis statt. Die Fortbildungsveranstaltung wurde vom Institut für Qualitätsentwicklung des Mecklenburger Kultusministeriums zusammen mit der Landeszentrale für politische Bildung und der Botschaft des Staates Israel organisiert. Sie richtete sich an Lehrerinnen und Lehrer gesellschaftswissenschaftlicher Fächer in Mecklenburg-Vorpommern.

Das Georg-Eckert-Institut zeichnete für den Teil der Tagung verantwortlich, der sich mit der Darstellung Israels in deutschen Schulbüchern beschäftigte. In der neoklassizistischen Aula des Gymnasium Carolinum präsentierte Dr. Dirk Sadowski vom GEI Zwischenbefunde, die die Deutsch-Israelische Schulbuchkommission bei der Untersuchung von mehr als 400 aktuell zugelassenen Schulbüchern der Fächer Geschichte, Geographie und Sozialkunde gewonnen hat. In anschließenden Workshops diskutierten Dirk Sadowski und Mirjam Körner vom GEI sowie die Kommissionsmitglieder Prof. Dr. Gabriele Schrüfer (Münster) und Frank Langner (Köln) mit Geschichts-, Geographie und Sozialkundelehrerinnen und -lehrern ausgewählte Textbeispiele aus Schulbüchern, die in Mecklenburg-Vorpommern zugelassen sind. Neben inhaltlichen Aspekten der Darstellung des Nahostkonflikts standen die – nicht immer ausgewogene – Quellenzusammenstellung in den Schulbüchern sowie die polarisierende Verwendung von Bildmaterial aus dem Konfliktgeschehen im Vordergrund. Kontrovers diskutiert wurde das Für und Wider eines emotionalen Zugangs über Bilder, Quellen und Überschriften, der die Aufmerksamkeit und das Interesse der Schüler zu wecken vermag, aber auch die Gefahr einer einseitigen Parteinahme birgt und daher erhöhte Anforderungen an die Lehrkraft stellt, was deren Sachkenntnis und Interpretationsvermögen betrifft. Viele Teilnehmer bewerteten die Darstellung Israels im Rahmen des Nahostkonflikts als unzureichend und unausgewogen und unterbreiteten – auch im Hinblick auf die für 2015 vorgesehenen deutsch-israelischen Schulbuchempfehlungen – Vorschläge, wie dieses Missverhältnis in der Praxis ausgeglichen werden kann.

Die Veranstaltung fand nicht ohne Grund am traditionsreichen Gymnasium Carolinum in Neustrelitz statt, betreibt doch die Schule unter ihrem Direktor Henry Tesch seit Jahren einen sehr erfolgreichen Schüleraustausch mit israelischen Partnereinrichtungen. Als Mecklenburger Bildungsminister und Präsident der Kultusministerkonferenz war Henry Tesch im Jahre 2009 zudem maßgeblich an den Gesprächen über die Wiederaufnahme der deutsch-israelischen Schulbuchkonsultationen beteiligt.


sroll-to-top