Mitteilung

Nachruf auf Ernst Hinrichs

Ernst Hinrichs, der das Georg-Eckert-Institut acht Jahre lang von 1984 bis 1992 leitete, ist am 4. April 2009 plötzlich und unerwartet verstorben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts trauern um ihn. Ernst Hinrichs war Direktor in ruhigen Zeiten, an die sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Instituts, die ihn kannten, gerne erinnern. Er brachte Humor und Lebensfreude ins Institut, wie niemand vor oder nach ihm dies je getan hat. Kennzeichnend für ihn waren seine völlige Offenheit und das Unprätentiöse seines Auftretens. Dabei hatte er eine starke und unübersehbare Präsenz.

Ernst Hinrichs wissenschaftliche Schwerpunkte lagen in der Absolutismus-Forschung, der französischen Verfassungsgeschichte und in der Regionalgeschichte. Er arbeitete zu Fragen der historischen Demographie und zur Alphabetisierung in Norddeutschland. 1975 wurde er auf den Lehrstuhl für Frühe Neuzeit an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg berufen. 1984 wählte ihn das Kuratorium des Georg-Eckert-Instituts zum Nachfolger von Karl-Ernst Jeismann. 1992 kehrte er auf seinen Oldenburger Lehrstuhl zurück. Ernst Hinrichs war Präsident der Lessing-Akademie in Wolfenbüttel und fünf Jahre lang Leiter des Forschungsinstituts für die Geschichte Preußens in Berlin. International engagierte er sich nicht nur als Direktor des Georg-Eckert-Instituts, sondern auch als Mitglied der deutschen UNESCO-Kommission.

Nach seiner Emeritierung 2003 zog er nach Potsdam um, von wo aus er nach wie vor das von ihm gegründete „Historische Quartett“, eine Diskussion wichtiger Neuerscheinungen auf dem Gebiet der Geschichte, orchestrierte und an einer Geschichte Preußens arbeitete, die nun wohl unvollendet bleiben wird.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden Ernst Hinrichs, der gerade noch seine Teilnahme an einer großen Konferenz des Instituts zugesagt hatte, schmerzlich vermissen.

Hanna Schissler
im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
15. April 2009



Nachruf auf Ernst Hinrichs im Tagesspiegel vom 14.04.2009


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