Mitteilung

Nachruf: Prof. Dr. Karl-Ernst Jeismann

Am 25. Februar 2012 starb unser ehemaliger Institutsdirektor Prof. Dr. Karl-Ernst Jeismann im Alter von 86 Jahren in Münster. Karl-Ernst Jeismann leitete das Georg-Eckert-Institut von 1978 bis 1984.

Am 11. August 1925 wurde Karl-Ernst Jeismann in Dortmund geboren. Er studierte 1946 bis 1951 an den Universitäten Kiel und Münster Geschichte, Deutsch, Geographie und Philosophie. Nach den Staatsexamen für das Höhere Lehramt promovierte er an der Universität Münster und hatte ab 1976 eine Professur an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe inne. Seine Habilitationsschrift beschäftigt sich mit der Entstehung des preußischen Gymnasiums an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert.

1978 übernahm er die Leitung des 1975 gegründeten Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung, das die Arbeit des Braunschweiger Historikers Georg Eckert auf veränderter Basis fortsetzte und zugleich wissenschaftlich erweiterte. Karl-Ernst Jeismann verdankt das Georg-Eckert-Institut ein präzises und theoretisch durchdachtes  Konzept einer „Internationalen Schulbuchforschung“: präzise wie kein anderer vor ihm hat er deren Potenziale, aber auch die dem Konzept inhärenten Probleme bestimmt. Sein Name steht für die „Verwissenschaftlichung“ und eine kluge Profilierung der neuen Einrichtung. Die sechs Jahre, die er das Georg-Eckert-Institut geleitet hat, waren insofern von ganz besonderer Bedeutung für das Georg-Eckert-Institut; seine Berufung war ein ausgesprochener Glücksfall für das Institut. 1982 kehrte Karl-Ernst Jeismann an die Universität Münster zurück und hatte dort bis zu seiner Emeritierung 1990 den Lehrstuhl für Neuere Geschichte und Didaktik der Geschichte inne.

Mit Karl-Ernst Jeismann verlieren wir eine außergewöhnliche, weithin geschätzte Persönlichkeit, die sein Leben und Wirken der Geschichtswissenschaft und -didaktik verschrieben hatte. Schwerpunkte seiner Forschung waren Bildungs- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, die Didaktik der Geschichte und die internationale Schulbuchforschung. Mit seinem Engagement und seiner besonderen Führungskompetenz legte er den Grundstein für die weitere Entwicklung des Georg-Eckert-Instituts. Dass er eine weit über die Institutsgrenzen bekannte, hoch geschätzte Persönlichkeit war, schlug sich unter anderem in der Ehrung mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und in der Ehrenmitgliedschaft des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands nieder.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Georg-Eckert-Instituts werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

 



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