Dr. Tina van der Vlies ist Assistenzprofessorin für Geschichte und Pädagogik an der Erasmus-Universität Rotterdam und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des niederländischen Nationalmuseums für Bildung. Für ihr neues Forschungsprojekt "Why School History Matters. Public Discourses on the Purposes of History Education, 1920-2020", das vom niederländischen Forschungsrat finanziert wird, war sie an der University of Cambridge, Faculty of Education (UK) tätig.

Van der Vlies hat Geschichte an der Erasmus-Universität Rotterdam und Pädagogik an der Universität Leiden studiert, beide mit "cum laude". Während ihres Studiums unterrichtete sie Geschichte an Gymnasien und gab Führungen im niederländischen Nationalmuseum für Bildung. Der niederländische Forschungsrat finanzierte ihre Doktorarbeit über die Aufrechterhaltung nationaler Narrative in englischen und niederländischen Geschichtslehrbüchern 1920-2010. Sie schrieb über die eher versteckten Wege der Perpetuierung, indem sie aufzeigte, wie sich die Narrative in den Schulbüchern überschnitten und vermischten. Ihr Buch Echoing Events zeigt, wie Schulbuchautoren verschiedene Geschichten als ‚echoing events‘ erzählten, indem sie sie auf dieselbe Weise interpretierten und dieselben Kombinationen von historischen Analogien verwendeten. Ihre Forschung zeigte weit verbreitete Schemata und Bezugsrahmen in der Darstellung der nationalen Geschichte auf und ergänzte die Theorie von James Wertsch über narrative Vorlagen.