Niedersächsischer Wissenschaftsraum ›Zukünfte der Migration‹ (FuturMig)
Im niedersächsischen Wissenschaftsraum FuturMig arbeiten verschiedene Institutionen gemeinsam an der Frage, wie eine migrationsgeprägte Gesellschaft künftig gestaltet werden kann. Neben dem Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut sind das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück (Koordination), das Zentrum für Globale Migrationsforschung (CeMig) der Universität Göttingen, das Zentrum für Bildungsintegration (ZBI) der Universität Hildesheim und das Museum Friedland an der Forschungskooperation beteiligt.
Ziel des Projekts ist es, Zukunftsvorstellungen und Strategien zum Umgang mit Migration in politischen, gesellschaftlichen, medialen und wissenschaftlichen Kontexten zu analysieren und weiterzuentwickeln. Dazu gehören:
- eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme aktueller Debatten und Praktiken,
- die Einrichtung einer internationalen Gastprofessur,
- die Konzeption eines anschließenden Forschungsverbunds.
Ein besonderer Fokus liegt auf Bildungs- und Erziehungskontexten – etwa in Vorschulen, Schulen, Hochschulen, Museen, Gedenkstätten und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Im Rahmen des Projekts wird ein hochschulübergreifendes Zertifikatsprogramm entwickelt, das (Lehramts-)Studierende sowie Lehr- und Fachkräfte auf einen reflektierten Umgang mit migrationsbezogener Vielfalt als gesellschaftlicher Normalfall vorbereitet.
Zudem entsteht ein Reallabor zur Geschichts- und Erinnerungskultur, in dem partizipative Formate und gesellschaftliche Interventionen erprobt und mit verschiedenen zivilgesellschaftlichen Gruppen diskutiert werden.
FuturMig kooperiert mit dem Sonderforschungsbereich „Produktion von Migration“ und wird durch das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie die VolkswagenStiftung im Rahmen des Programms „Wissenschaftsräume“ gefördert.
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Ziele
Die Institution der Schule und schulische Bildungsmedien lassen sich als Instanzen der Vermittlung von Wissen, Kompetenzen sowie von gesellschaftlichen Normen und Werten an zukünftige Generationen begreifen. Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt auf die Analyse der Thematisierung von Migration und deren Zukünften in Curricula und schulischen Bildungsmedien und Entwicklung exemplarischer Bildungsmedien sowie Beratung von Akteuren der schulbezogenen Lehrplan- und Bildungsmediengestaltung zu Migration, Teilhabe, Rassismuskritik und Diversitätssensibilität aus der Perspektive reflexiver Migrationsforschung.
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Vorgehensweise
Der Fokus der Analyse von Schulbüchern und Curricula richtet sich auf die Thematisierung von Migrationszukünften, die Projektionen von Zukunftsszenarien der Migration sowie die Adressierung von zukünftigen Subjekten der Migrationsgesellschaft. Dabei werden auch alternative Perspektiven der partizipativen transformatorischen Gestaltung von Migration gegenüber dem omnipräsenten gouvernementalen Diskurs einer effektiven „Steuerung von Migration“ exploriert.
Daran anschließend und ausgehend von den Forschungsergebnissen erfolgt die Entwicklung alternativer Bildungsmedien zur Veröffentlichung auf der Webplattform Zwischentone - Materialien für Vielfalt im Klassenzimmer sowie von Vorschlägen für schulbezogene Kerncurricula und Rahmenrichtlinien und Beratung von Akteuren der Bildungsmedienproduktion zu Migration, Teilhabe, Rassismuskritik und Diversitätssensibilität aus der Perspektive reflexiver Migrationsforschung.
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Ergebnisse
- Wissenschaftliche Publikationen
- Schulbuchstudie zu Migration
- Module für die Webplattform Zwischentone - Materialien für Vielfalt im Klassenzimmer
- u.a.